ich reise nicht gern. mir fehlt nichts so wenig wie: woanders zu
sein. fremde dinge sehen, in fremden sprachen fremden berichten von fremden
über ihr fremdes leben lauschen, die in elf von zehn fällen auf das
hinauslaufen, was man sowieso kennt - das liegt mir nicht. ich schätze weder koffer, noch hotels, noch klimawechsel, noch cafés, die ganz toll anders sind, noch krankheiten mit unersprießlichen symptomatiken. ich komme aus einem auf
der karte nicht verzeichneten ort im norden deutschlands, von kundigen
zurecht als "brutalstmögliche Idylle" gekennzeichnet. jetzt hat es mich, familiär, prekär, herzensschwer, verschlagen nach shanghai. frau und kind tun dinge, die sie ebenso anderswo tun könnten, zu hause zum beispiel, doch hier leider auch. ich bin escortservice, quasitourist und fest entschlossen zu nichts. ein blog klagt an.
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