ein spaziergang heute durchs westmecklenburger gelände – schon dies ein in chinesischer optik bizarres demenzhobby –, und ich hatte vor vier leichen eine kleine totenwache zu improvisieren. ein ausgeweideter igel im gras, ein feldmaus-nachwuchs am gartentor, ein reh mitten auf dem feldweg und die sterblichen überreste einer jungen gans hinter einer alten, kürzlich vom blitz gespaltenen eiche. das alles an einem nachmittag. ein massaker. die herbst-mafia hatte ganze arbeit geleistet. und wir alle hier, der buchsbaum in der einfahrt, der gebrochene zaunpfahl, die morsche linde vorm fenster, der blinde kläffer der nachbarn und ich, wir fragen uns, wer der nächste sein wird.
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