peking, das ich ein paar tage besuchte, ist, würde ich sagen, heute eine art mischung aus moskau und chicago, aber da ich noch nie in chicago war, kann ich’s nur mutmaßen. die straßen sind groß. die häuser sind hoch. schüsse hallen durch die luft, denn china new year dauert zwei wochen. es wird viel gevögelt, mit echten vögeln und mit plastikvögeln, die der pekinger, der seine gefiederten freunde liebt, jeweils in der freien natur spazieren führt.
irgendwie ist peking auch wie ost- und westberlin, mit einer sinnlosen mauer,
die in teilen immer noch da ist und bewundert wird. einer sehr merkwürdigen
mauer, die wirkt wie ein dach ohne haus, wie ein stopschild ohne straße, wie ein
witz ohne text. wie eine mauer als gemauerte idee der mauer, ganz für sich, sich
über bergrücken im norden der stadt schlängelnd, um irgendwo dann endgültig abzubrechen,
einfach aufzuhören, weil es genug ist, weil es vorbei ist, weil die zeit für
die idee einer wahren mauer in gestalt einer gemauerten idee, die als mauer da ist, um als mauer dazusein o.s.ä., offenbar einfach nicht ausgereicht hat oder eben lange vorbei ist.
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