zwölf stunden flug mit china eastern heißt zwölf stunden
filme im flugzeug heißt zwölf stunden augenverdrehen, nicht nur bei mir, vor
allem auf dem bildschirm. die neuere chinesische kommödie, scheint es, legt größten
wert auf großaufnahmen von grimassierenden gesichtern. übertriebene freude wechselt
mit übertriebenem kummer. dazwischen rangiert übertriebene gleichgültigkeit. figuren,
die zu laut lachen oder aber sich mit ihrer traurigkeit weit unterhalb von zutiefst
befinden. ich kam mir vor wie tolstoi auf butterfahrt, und weil ich die
chinesische sprache nicht beherrsche, waren die filme für mich stummfilme, und insofern
wieder stimmig, was mimik und naheinstellungsfuror angeht. ärgerlich nur, daß der
roman, den zu schreiben ich hier bin, nachdem ich ihn im kopf bereits fertig
durchmodelliert hatte, infolge der sturzbachartigen langeweile, die von den bildern
auf mich überschwappte, komplett gelöscht wurde.
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