viele reisen in dieser zeit nach china, weil hier einfach so viel los ist, weil china die aufstrebende supermacht ist, weil hier die post abgeht und weil so viel von hier berichtet wird. genau das ist natürlich nicht nur kein, sondern überhaupt kein grund hierher zu kommen. man kann das alles viel bequemer, ja kommoder, genauer und umfassender zu hause nachlesen, zum beispiel hier, hier und hier auch sehen. ich ging wochenlang nicht aus dem haus und habe keine sehnsucht verspürt, es zu tun. der chinesische regen ist nicht regnerischer als anderswo. er reicht, um alles gleich verdireßlich werden zu lassen: das reisen und das nichtreisen. letzteres ist natürlich um vieles naheliegender und luxuriöser. der regen fällt, wie brecht richtig ermittelt hat, überall gleich von oben nach unten. er fängt nicht an und hört nicht auf, sondern ist irgendwie gleichmäßig da (also hier).
ich stelle die magere berichterstattung hier vorerst um auf total-diät. ich habe den roman, sagen wir, begonnen. es tut mir vor allem leid um koeppen. ich wäre gern sein nachfolger und epigone geworden. jahrzehnte mit ankündigungen auf das nächste große ding verstreichen lassen, ein paar kreuzfahrten dazwischen schieben, pro jahr einen absatz schreiben, ihn dann im nächsten jahr wieder zurückziehen, dem verlag geschichten von autoproblemen erzählen usw. – das alles ist sehr verlockend. ich weiß nur nicht, ob antje kunstmann die zen-mäßige extremgeduld aufbringen wollte, die unseld, koeppens verleger, hatte, zumal koeppen, second service, nicht original-koeppen wär, sondern koeppen-aufguß.
tja.
am 13. mai geht es nach mexiko. das goethe-institut hat mich eingeladen. vom 16. bis zum 21. mai wird in mexiko-stadt ein europäisches literaturfestival stattfinden. dieses jahr steht es wegen des bicentenario (der feiern zu 200 jahre unabhängigkeit) unter dem motto "revolution, unabhängigkeit, freiheit". und mein roman "Ich stelle vor, daß wir uns küssen", heißt es, greift dieses thema im weiteren sinne auf.
in diesem sinne bis auf weiteres.
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