palmen in england? das wußte ich nicht. und mache mich schon
mal auf eisberge in yucatan gefaßt. auf fjorde in argentinien. und auf iglus in
shanghai.
ansonsten sind alle vorurteile, die englischen manieren der
engländer in england betreffend, wunderbar in kraft. es ist immer gut, wenn die realität dem bild treu bleibt, das man von ihr hat. die briten
sind sehr höflich* und irgendwie alle dick und alt, jedenfalls in paignton, in
dem badeort, wo ich meine ethnologische feldstudie durchführe. die stadt wirkt
ärmlich, nicht verfallen, aber bereit, damit zu beginnen. touristen laufen für
den wühltisch bei woolworth modell. sie zeigen ihre tatoos oder
andere hautkrankheiten. alte rentner in alten anzügen im supermarkt bezahlen zwei
dosen bier mit kreditkarte. völlig vermurkste kleinwagen, in deutschland von keinem
schrotthändler mehr verwertbar, sind hier aufwendig gegen diebstahl gesichert.
keine bettler auf den straßen, weil niemand mehr was geben kann.
endzeitfeeling, vielleicht auch nur nebensaison. in der nächsten woche,
heißt es, geht’s los. dann kochen hier die frittenküchen über.
ein volk, wie jeder weiß, von geisterfahrern. von leuten,
die eindeutig und konsequent in der falschen richtung unterwegs sind. wenn
alle mitmachen, geht’s natürlich. lenin, in „staat und revolution“, wollte den
sozialismus nach dem vorbild der deutschen post errichten. er hätte den
englischen straßenverkehr nehmen sollen.
*englische hunde übrigens sind sogar noch höflicher als die
herrchen / frauchen. niemand bellt, keiner läuft zu schnell. im freien
pipi-machen: niemals. kampfhunde gehen hier respektvoll zur seite, wenn der
schatten einer taube über die wiese segelt.
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