wo das war? in der facultad de Estudios Superiores Aragon - UNAM
Auditorio del Centro Tecnológico Aragón, am 18.5. dort gibt es einen deutschkurs, und die deutsch-kenntnisse der studenten sind ungefähr auf ballhöhe mit meinem stand in chinesisch. es wurde, wie man noch vor ein paar jahren "verlautbart" hätte, ein äußerst anregender meinungsaustausch.
Ich bin kein mann für
besichtigungen. Ich bin kein mann für sehenswürdigkeiten. Ich weiß wirklich
nicht, was das soll. Allein das seltsam gestelzte, krumm konstruierte,
gravitätische wort verrät, dass mit den sogenannten sehenswürdigkeiten etwas
nicht stimmen kann. Ein wort wie ein plemplem-signal. Würdigkeiten des sehens –
was für ein quatsch. Man latscht um sie herum, man latscht näher an sie heran,
man schaut betreten, belämmert und schief, weil da eigentlich nichts ist oder
nicht viel, und schießt ein foto, das nie jemand jemals sehen wollte, wenn es
ehrlich zugeht. Zuvor steht man in grauer frühe auf, verflucht die welt, die
zeit, die erschaffer von sehenswürdigkeiten, die bewahrer von
sehenswürdigkeiten, zwängt sich in buszugflugzeug und ist auf die entwürdigendste
weise eingeklemmt und komplett sinnlos unterwegs. Stunden, tage, wochen sind
verloren und verplant und bis zum anschlag angefüllt mit streß, den das
zwanghafte sehen von sehenswürdigkeiten auslöst. Leute mit monotonem timbre
erklären präaztekische details. Stafetten von jahreszahlen werden abgeschossen.
Es ist heiß, es ist voll, die luft ist durchwabert von jahrhundertealtem staub,
und suizidale optionen kriegen oberwasser. Dies alles müsste nicht sein.
Sehenswürdigkeiten sollten international geächtet werden. Reisen zu
sehenswürdigkeiten sollten mit einer würdigkeits-steuer belegt werden. Wer
anderen sehenswürdigkeiten zeigt, auf sie aufmerksam macht, sie besucht und
andere deshalb und mit absicht in den reiseverkehr bringt, wird mit deppentum
nicht unter lebenslänglich bestraft. Den obskuren drang zur besichtigung von
sehenswürdigkeiten, ehrlich, halte ich für einen ernsten mangel an charakter.
Ich denke, diese mal
grundsätzlichen vorbemerkungen sind nötig, nachdem ich in mexiko nicht nur mehrere
pyramiden-anlagen, gräberstätten, tempel und kirchen, bedeutende paläste und
architektonisch bemerkenswerte straßenecken ausdauernd besichtigt habe, sondern
auch einen haufen von denkmälern und statuen, geduldig namen und verdienste des
zu ehrenden konsultierend und aufnehmend, um sie sofort wieder zu vergessen.
Sogar bei den mennoniten in chihuahua besichtigte ich ein museum mit
mennonitischem krempel.
Vielleicht erklärt dies am
ende meine große freude, in campeche auf ein denkmal zu treffen, von dem
partout niemand sagen konnte, wem es eigentlich gewidmet sein soll, wer da zu
sehen ist und überhaupt. Ein unbekanntes denkmal bzw. denkmal eines
unbekannten. Das denkmal
des unbekannten womöglich? Gewidmet den zahllosen namen- und verdienstlosen,
den normalen typen, die nie streber und ehrgeizling genug waren, um berühmtheit
zu erlangen? Oder ein denkmal auf halde praktisch. Standardmaße. Pro forma im vorabbereich erreichtet. Für irgend jemand, der schon noch kommt. Dies würde mir gefallen. Dies würde mir gefallen haben. Am ende,
stellte sich heraus, war es nur eine wissenlücke meines reiseführers, der
schwor, dass niemand in campeche wisse, wer der unbekannte sei. Stimmte,
leider, gar nicht. Ersparte mir aber immerhin weitere weitläufigkeiten und
erklärungen.
Stumm standen wir und
schauten
In einer art von bann
Den einst
Von irgendwem
Warum auch immer
Mal erbauten
Stummen steinmann* an
* oder bronze? stahl? knetgummi? anspielung auf den ex-außenminister?
Ich weiß nicht mehr, wo ich
überall war, wie oft ich wohin gefahren wurde, und ich hab nicht gezählt, wie
lange ich im stau stand, am flughafen wartete, irgendwo abgeholt wurde, um
woanders zu sein. Das zermürbende am reisen ist ja nicht zuletzt das reisen
selbst: das ein-, aus- und umpacken, anstehen, herumstehen, einsteigen,
verstauen, abwarten, umsteigen, ankommen etc. alles tote, tumbe, mit nichts
vertane zeit. Die reiserei, um es mal gültig zu definieren, suspendiert den
reisenden vom dasein. Je mehr leute reisen, desto mehr leute sind weg vom
fenster. Sie nehmen nicht mehr teil. Sind, zeitweise wenigstens, verschollen.
Während
ich dies schreibe, sitze ich im flugzeug nach campeche. Es ist ein kleines
flugzeug, und mein platz ist ganz hinten, neben der klotür. Immer wieder erstaunlich, wie
viele menschen im flugzeug als erstes aufs klo müssen. Pilgerströme
bewegen sich an mir vorbei. Das klo ruft, und sie machen sich auf den weg durch den gang zu mir, an mir vorbei. Sie können nicht anders. Vermutlich weil der klobesuch
eine der wenigen angelegenheiten beim reisen ist, die umsonst sind, oder weil niemand
genau weiß, wann er je wieder wird aufs klo gehen können, oder weil es der
einzige ort ist, an dem man halbwegs allein und für sich sein und andacht
halten kann, um sich zu fragen, warum man es sich immer wieder antut, das
reisen. Das klo, man achte mal drauf, ist das eigentliche ziel des reisens. 95
prozent aller gespräche von reisenden drehen um die toiletten hier und dort, um
die regionalen toiletten-regularien, toiletten-horrortrips, toiletten-dramen,
und die kloerlebnisse zwischen kapstadt und kap verden sind highlight jeder
reiseschilderung. auch emotional übrigens: was früher die safari war, ist heute die expedition zu den restrooms. (in mexiko, ich kann mitreden, klar, isses, das muß man sich mal vorstellen, nämlich vielerorts so: man
wirft das papier nicht in die toilette, auf keinen fall, sondern in einen eimer
daneben, und die spülung betätigt man mit einer art gaspedal, das oft perfekt
versteckt ist, damit man mit heruntergelassenen hosen eine weile herumsuchen kann.)
Campeche
liegt am golf von mexiko, unweit des öldramas, das die nachrichten penetriert . Welche lesung dort stattfindet, wusste niemand zu sagen. Bisher
war
es so, dass die autoren des diesjährigen europäischen literaturfestivals
überall im land in riesigen theatern oder hallen auftraten, wo sie
allerdings
nicht angekündigt waren. Zehn bis zwanzig zufallsgäste tummelten sich
da, wie auch immer sie den termin erraten haben mögen. Viele
schliefen. Bei der lesung im planetarium des Instituto Politécnico
Nacional
zählte ich sieben (von 21) zuschauern, die teilweise laut schnarchend in
den
sesseln lagen, sehr bequemen sesseln übrigens, wie der gerechtigkeit
halber
nicht unerwähnt bleiben soll.
Dennoch: als ich dieses kleine mädchen zu
den
trommeln der straßen-azteken tanzen sah, in der nähe des zócalo, gestern
abend,
da dachte ich: ja und juhu, hier bin ich gern und schaue zu.
am ende jodelte ich auch. ich saß hinten im jeep, eingekeilt zwischen einem kichernden schamanen und einer angeschickerten aissistentin, die mich am flughafen in chihuahua abholten, um mich nach cuauthémoc zu fahren, einer kleinen stadt im norden mexikos, unweit vom ende der welt. dort sollte die "lesung der essayisten" sein, zu der ich eingeladen war. sie sprachen kein englisch, ich zum ausgleich kein spanisch. die stimmung war gut, und die tatsache, daß ich ein deutscher war, ein echter deutscher, war anlaß für aufrichtiges erstaunen und bewunderung. mit großer euphorie wurden im wageninneren die namen "heidackel" und "nichtser" deklamiert, während wir durch die wüstenähnliche landschaft und einen parcous der trostlosigkeiten rollten, straßendörfer, die nur aus staub zu bestehen schienen.
es dauerte, bis ich begriff, daß heidegger und nietzsche gemeint waren, die im umkreis von chihuahua hoch im kurs zu stehen scheinen. dann wurde plötzlich gesungen, und dann wurde auch ich aufgefordert, zu singen. die letzten künstler aus deutschland, die in dieser gegend waren, eine deutsche volksmusikcombo, machten vor einigen jahren hier erheblichen eindruck. und so kams. ich jodelte. niemals zuvor hatte ich mit einem vortrag eine derartige ergriffenheit und begeisterung auslösen können. die leute waren fertig, sie schauten mich an, als wäre ich der "heidackel" persönlich. tja und ich, leider, mußte immer wieder von vorn losjodeln.
als wir nach dem schier endlosen wüstentrip in cuauthémoc eintrafen, lief die "lesung der essayisten" bereits auf hochtouren. möglicherweise schon seit hundert jahren. in einem riesigen theatersaal dämmerten 30 leute vor sich hin. von meinem übersetzer keine spur. dafür entdekte ich im foyer blonde kinder mit musikinstrumenten: mennoniten! es gab sie wirklich. und sie sprachen auch wirklich deutsch. jetzt begann ein von meiner seite leidenschaftlich geführter "hallo, wie gehts"- und "wie siehts sonst so aus?"-diskurs. sie antworteten brav, respektvoll und gar nicht überrascht, hier, hinterm mond, einen weiteren deutschen anzutreffen. ein lehrer fand sich ein, ihr lehrer, auch er mennonit, und er übersetzte. am anfang übersetzte er mich für mich ins deutsche und das, was die die mexikaner sagten, ins spanische. so war er es gewohnt. dann aber ging es richtig los und wurde wunderbar.
weiter weg läßt sich nicht lesen. das theater war eine umgebaute scheune. das publikum bestand fast ausschließlich aus essayisten, die aus kolumbien, texas, mexiko kamen, und aus mennoniten, die seit dreihundert jahren auf der flucht vor der moderne sind. draußen in den straßen standen indigenas an in langen schlangen, wofür auch immer, nicht nach einer karte für meine lesung. enorme sombreros thronten über pickups, die pflichtfahrzeug in cuauthémoc sein müssen. über die wüste vor der stadt zogen beachtliche staubgeschwader. die drogenbanden allerdings, von denen überall gesprochen wird, fehlten unentschuldigt. und ich kam mir vor wie in einem film, den ich zu gern sehen würde, wenn ich darin nicht die hauptrolle spielte.
sehr vermißt: 1 atemschutzmaske für die autofahrt von mexiko city nach pachuca hidalgo, wo eine weitere lesung stattfindet. das innere eines auspuffs ist ein luftkurort gegen den smog aus dreck, blei, horrioblen chemieschwaden und eben autoabgasen.
ebenfalls gewünscht: eine augenbinde. die elendsquartiere, welche die autobahnen im umland von mexiko säumen, sind horrible halden unwürdigen lebens. dies sehen, sich zu einer lesung chauffieren lassen und dort über die lyrikschwierigkeiten der seligen ddr plaudern ist tendenziell pervers.
noch nie gesehen: die art sozialen wohnungsbau, der sich an die elendshalden anschließt. bonsai-reihenhäuser, casas geo genannt, wohnzellen, stallungen für menschenvieh. dies sterile wikipedia-foto täuscht: die häuser sind kleiner, flacher, schmutziger, alptraum-affiner. und das angedeutete grün dazwischen ist kein grün.
verloren: meinen fotoapparat, leider.
publikumsfragen bei der lesung, nur vage zu beantwortetn:
- was müßte man tun, um die beziehung zwischen europa und mexiko auf einen neuen stand zu heben?
- wie schätzen die deutschen die aktuelle mexikanische literatur ein?
- was waren die vorteile der wiedervereinigung?
- was ist so romantisch an braunkohle?
- warum verhalten sich die deutschen beim umgang mit ihrer geschichte so defensiv?
- wann überhaupt erscheint mein buch in spanischer übersetzung?
beim frühstück der europäischen festivalteilnehmer mit den verlegern kommt ein einziger verleger an den tisch und erklärt, daß er nur lyrik verlege. ich erwidere so beiläufig, wies geht, daß es in meinem roman ausschließlich um lyrik gehe und, ja, daß es sich um ein werk handle, das nur geschrieben wurde, um die lyrik zu legitimieren, auf die es mir im innersten glutkern meines schaffens eigentlich ankomme. er wirkt nicht überzeugt. dann fällt sein blick auf das motto des buches und seine augen leuchten auf. er kennt augusto monterroso, den verfasser des mottos, persönlich oder aber seine frau, deren schwester die schwägerin vom ex des bruder gewesen war o.s.ä. monterroso jedenfalls, stellt sich heraus, ist hier sehr berühmt und mein motto ein geflügeltes wort. es besteht aus einem einzigen satz, den umberto eco einmal völlig zu recht als kürzesten roman der weltliteratur bezeichnet hat.
"als er erwachte, war der dinosaurier immer noch da."
monterroso, erzählt der verleger, habe diesen satz einmal italo calvino für einen band kurzgeschichten eingesandt, und calvino habe daraufhin die arbeiten an dem projekt für immer eingestellt.
und mehr noch. die partie ist keineswegs so hermetisch-surrealistisch, wie ich immer dachte. für die mexikaner ist der saurier die PRI, die "partei der institutionalisierten revolution", die das land ununterbrochen über 70 jahre lang beherrschte und kujonierte ... die partei, die einfach nicht verschwinden wollte.
indes sei das nicht die ganze wahrheit. er wisse, sagt der verleger, wie es sich wirklich verhält. mit dem saurier sei niemand anderes als monterrosos erste frau gemeint. monterroso habe sich nämlich neu verliebt, seine frau aber (die erste) sei einfach stur an seiner seite geblieben.
nun ja. wie immer man das finden mag, steven spielbergs "jurassic park"-verfilmung des romans ist mit sicherheit die platteste lesart, die überhaupt möglich ist.
aber was für ein vormittag! endlich weiß ich, was ich geschrieben habe. oder vielmehr zitiert. vielleicht sollte ich mal öfter mit lyrikverlegern frühstücken? wieder mehr gedichte schreiben? am ende, ich wills nicht hoffen, mehr reisen?
als ich heute, bei der eröffnungsveranstaltung des europäischen literaturfestivals, auf der bühne platz nahm, erfuhr ich, daß alle autoren eine art persönlichen schulaufsatz zum thema "literatur und freiheit" vorbereitet hatten und vortrugen – alle, nur ich nicht. ich wußte nichts. und hätte auch nichts gewußt. literatur ist ein totes wort. freiheit ist ein totes wort. literatur und freiheit, das ist doppelmord.
(von re.: Héctor Orestes Aguilar (Mexiko), Alfredo Conde (Spanien), Antonio Moresco (Italien), Lilian Faschinger (Österreich), Maja Lundgren (Schweden), Gabriel Cosoveanu (Rumänien) and me)
das festival fand statt im palacio de bellas arte, und ich muß sagen, ich habe schon in erbärmlicheren hütten gelesen. doch das ereignis des tages, zu dem die massen hinströmten, waren überraschenderweise nicht die freiheitserörterungen europäischer spitzenautoren, sondern ein anderes, nämlich ein rockkonzert der populären mexikanischen band jaguares, das ich von der terasse des hotels aus unfreiwillig mitverfolgen durfte. die sensation des tages aber, in meinen augen, war der angriff eines kolibris auf michoder, sagen wir, die vielleicht etwas großspurige andeutung des versuchs der möglichkeit eines angriffs. ich bin entzückt.
"die asche ist unter uns", meldete der pilot, während wir gerade island touchierten, im flugzeug, auf dem weg nach mexiko, und ich mir wünschte, sie wäre über mir. nichts passierte. eben noch in meinem kleinen dorf in mecklenburg, wehmütig die hölzerne gartenpforte hinter mir schließend, bin ich jetzt in mexiko-city, zusammen mit 25 millionen anderen, die offenbar vor mir angereist sind. kein krieg trieb mich her. ich bin nicht auf der flucht, nur auf einem europäischen literaturfestival. morgen geht's los. die die stadt, die in diesen tagen die größten europäischen autoren versammelt, hat auch die größte fahne der welt. sie steht auf dem zócalo, dem hauptplatz im historischen zentrum, und hat sich seit meiner ankunft, sehr sympathisch, kaum bewegt. der wind hier reicht ihr einfach nicht.
einer meiner ersten wege führte mich zu den großen wandbildern des diego riviera. immer mehr, merke ich, werde ich zu einem mann des wandbilds. die vorteile des genres liegen auf der hand. wandbilder haben keine werbeunterbrechungen. ihre figuren sitzen nicht in talkshows. und man kann sie nicht bei christies versteigern. im "lettre"-sonderheft 86 lese ich den sehr einleuchtenden aufsatz DIE ÄSTHETISCHE WENDE von harry lehmann. er beschreibt, woran die ddr wirklich zugrunde gegangen ist: nicht an ihrer ökonomischen impotenz, nicht an ihrem politisch-ideologischen dilletantismus, nicht an den reimen der liedermacher, sondern an ihrem design. ich füge hinzu: auch und gerade am design ihrer wandbilder, diesem schrecklichen, blassen, steifbeinigen, uninspirierten symbol-kauderwelsch, das da an den mauern von betrieben, krankenhäusern und kasernen prangte. ich denke, diego rivera hätte die ddr allein mit der kraft seiner wandbilder vorm kollaps bewahren können – vorausgesetzt, er hätte es gewollt.
das goethe-institut hat mich eingeladen, nach mexiko zu kommen. ich komme. ich soll dort auf einem europäischen literaturfestival lesen. das mache ich. anschließend geht es auf eine reise zu städten, die alle so klingen, als könnte man dort für den rest des lebens verschollen bleiben: Pachuca, Chihuahua, Coahuila, Campeche. ich bin bereit. und sehr gespannt darauf, wie die mexikaner reagieren werden, wenn ich dort mit meiner kleinen süßen, für sie aber völlig fremden und sicher reichlich bizarren roman-parodie auf die deutsch-deutsche erinnerungskultur aufkreuze.
eine lesung im gefängnis von mexiko-stadt habe ich sicherheitshalber abgesagt, hauptsächlich aus einer art angst, ich könnte dort opfer einer verwechslung werden oder zufalls-depp im rahmen eines von den häftlingen initiierten austauschprojekts.
die empfehlungen zur einreise des auswärtigen amts lesen sich wie empfehlungen zur nichteinreise, und die "landesspezifischen sicherheitshinweise" für mexiko scheinen tips für schriftsteller zu sein, die ihren eintönigen erfahrungshorizont mit ein paar selbsterlebten verbrechen und echten nahtod-erfahrungen auffrischen wollen:
"Die
Kriminalität stellt in Mexiko ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar ... täglich mehrere Hundert kriminelle Delikte ... Immer wieder
sind auch Polizeikräfte bzw. uniformiertes Sicherheitspersonal an
Straftaten beteiligt ... gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen
staatlichen Sicherheitskräften und der Organisierten Kriminalität ... im vergangenen Jahr mehr als 6.000
Menschen zum Opfer gefallen ... Bei auf der Straße
angehaltenen Taxis besteht besonders nach Einbruch der Dunkelheit die
Gefahr, ausgeraubt zu werden ... Bei Fahrten mit der Untergrundbahn
sollten Geld und Wertsachen nicht sichtbar am Körper getragen werden.
Aber Achtung: Manche Diebe sind auch auf den Diebstahl von verdeckt
getragenen Gürteltaschen spezialisiert ... Sollten Sie Opfer eines Überfalls werden, leisten
Sie keinerlei Gegenwehr, da die Täter sofort von ihren Waffen Gebrauch
machen ... Fahren Sie im Pkw nur mit
geschlossenen Fenstern und verriegeln Sie die Türen ..."
von autoren, die darauf achten sollten, während der lesung nicht von der bühne geschossen zu werden, wird nicht eigens gesprochen.
am besten, man bleibt wie oblomow im bett, im mexikanischen bett, oder im hotelzimmer oder gleich im flugzeug sitzen – am besten gleich in frankfurt, so islands vulkane wollen.
und sonst? was macht das wetter? es könne, ist zu lesen, stickig sein in der stadt. die hurrikan-saison starte. mit tropenstürmen müsse gerechnet werden. und mit starken regenfällen. immer wieder gern komme es zu erdrutschen. april und mai, höre ich, seien in mexiko die "heißesten monate".
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