Mich erreichen anfragen, ob der hund da unten echt sei. Es gibt vermutungen, ich hätte den hund eingebaut, ob in dieses fenster oder in dieses foto, sei dahingestellt. So einen hund gebe es nicht, heißt es, könne es nicht geben. Dazu kann ich nur sagen, ich baue keine hunde ein. Der hund ist ein realexistierender hund, der eigenständig agiert. Er ist genau da, wo er ist, in seinem haus unweit der av. leandro n. alem, oben in den hängen, wo der schmutzige restschnee des winters noch etwas länger verweilt. Ich widerstehe der versuchung, erneut hinzugehen, um der wirklichkeit zu beweisen, daß es sie gibt. Auch ein weiteres foto wäre nur ein weiteres foto. Wer will, kann gern nachschauen, ich zeige ihm den weg. Er muß, wenn er in der san martin losgeht, als erstes vorbei an diesem großartigen denkmal für den wind, der durch es hindurchweht. Danach kommen wellblechhütten, die sich kontrastreich an die imposanten berge hinter ihnen, sagen wir, schmiegen. An dem weißen transporter am straßenende bitte rechts abbiegen. Nicht wundern: in der gegend leben ungefähr 250 hunde, die jeden, der vorbeikommt, gern begleiten würden, wenn sie nicht gerade stürben. Linkerhand ist eine werkstatt, die schrott aus schrott macht. Etwas später biegt rechts ein weg ab, und dort ist sie, die hundevilla. Bei unserer begegnung vor zwei tagen sprachen wir kein wort. Ich überlegte, ob er vielleicht der bürgermeister der stadt sei, denn sein auftreten war sehr würdevoll, genau so, wie man es vom bürgermeister von ushuaia erwartete. Aber dann schien mir plausibler, ihn für einen gelehrten zu halten, einen, der seit vielen jahren studien und messungen zu vorübergehenden anstellt. Er beobachtete genau und mit äußerster konzentration, wie ich vorüberging. Und ich habe mich noch nie in meinem leben so vorübergehend gefühlt wie in diesem moment.
Kommentare
Abonnieren Sie den Kommentar-Feed dieses Eintrags, um der Konversation zu folgen.